Rebe

Rebe

Württemberger Stute
Braun
geboren 01. Mai 1981
1,62cm
Rekord I Remember Remus I
Fairy
Donna Dragoner
Alpfee
Labiate/T. Schabernack/T. Schöner Abend/T.
Memel/T.
Lobelie II/T. Julmond/T.
Loge/T.

Rebe war das erste eigene Pferd in unserer Familie. Und eigentlich war sie viel zu stark für uns.

Sie sprang wie der Teufel, allerdings war man sich in der Regel mit ihr nicht über das Tempo einig, in welchem dies zu geschehen hatte. Sie war der Ansicht, je schneller, desto besser. Eine Eigenheit, die sie bis ins hohe Alter nicht ablegte.

So manches Springen brachten wir in einem Affentempo hinter uns, weil sie mir mal wieder die Hand nahm und durchging. Angerührt hat sie trotzdem nie eine Stange - nur leider starteten wir in Stilspringen. Im Fehler-Zeit hätte uns wohl kaum einer schlagen können :-D

Im Laufe der Jahre - wir bekamen Rebe, als sie gerade sechs Jahre alt war - hat sie sich kaum verändert. Ich lernte lediglich besser reiten, so daß sie mir keine Angst mehr einjagte, sondern mir Spaß zu machen begann.

Springen ritten wir da schon nicht mehr, weil Rebe Hufrolle bekommen hatte und nicht mehr Springen sollte. Dressurmäßig haben wir sehr viel miteinander gelernt. Rebe ging Serienwechsel, Traversalen und Pirouetten - allerdings nur, wenn sie gerade mal einen guten Tag hatte. Insofern konnte man sie auch nicht dressurmäßig auf dem Turnier zeigen.

Ich erinnere mich an ein Turnier, wo sie auf dem Abreiteplatz lief, als wollte sie die Dressur gewinnen - in der Prüfung beschloß sie aber dann, daß es doch viel netter sei, über die Absperrung zu springen, was uns natürlich disqualifizierte.

Ebenso beschloß sie einmal auf dem Abreiteplatz, auf dem auch ein paar feste Sprünge standen, daß sie da jetzt drüber wollte. Obwohl ich sie auf Kandare gezäumt hatte, gab es kein Halten... Worauf natürlich alle anderen Reiter schimpften, das Pferd gehöre in die Vielseitigkeit und nicht in die Dressur.

Womit sie sicher Recht hatten.

Im Gelände war Rebe ein Traum. Solange man allein unterwegs war, in der Gruppe war sie nämlich "lieber tot als zweite". Allein konnte man sie am seidenen Fädchen reiten, im vollen Galopp die Wege entlangfegen und dann mit leichtesten Paraden wieder zurücknehmen.

Rebe ist 24 Jahre alt geworden. Die letzten sechs Jahre durfte sie bei uns als Koppelpferd verleben, da sie aufgrund ihrer Fuß-Gesundheit nicht mehr reitbar war. Auf der Koppel war sie die unangefochtene Chefin, die Flamenca, Fuzzy und später auch Budy gnadenlos unter ihrer Fuchtel hatte.

Selbst in der letzten Woche, als ihr der Huf solche Probleme machte, daß sie kaum mehr laufen konnte, war sie immer noch der Boß. Die Entscheidung, sie einschläfern zu lassen, war hart, hatte sie uns doch so lange Jahre begleitet. Dennoch konnten wir uns nicht vor der Verantwortung drücken...

Auch Rebe war ein wunderbares Pferd mit all ihren Macken, von dem wir heute noch voller Zuneigung sprechen.